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BRÜCKEN aus dem Barock

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Wilhelminenaue –
Chance für die Hölzleinsbrücke

Die alte Sandsteinbrücke ist ein historisches Zeugnis aus der Zeit von Markgraf Alexander (1769-1791) und wurde im Jahr 1786 unter der Leitung von Hofarchitekt Johann Gottlieb Riedel gebaut. Die Brücke über den Roten Main war Teil der alten Allee, die von St. Georgen zur Eremitage führte. Sie verband diese mit der Schlossanlage, die Markgraf Georg Wilhelm (1712-1726) am ehemaligen Brandenburger Weiher errichtet hatte.

Bevor dieses Bauwerk entstand, führte eine hölzerne Brücke über den Main, welche häufig Überschwemmungen ausgesetzt war und dadurch nicht passiert werden konnte. Bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts führte die Staatsstraße 21 über die Bogenbrücke. Von Juni 1936 bis März 1937 wurde in unmittelbarer Nähe eine neue Brücke gebaut und seither der Verkehr dort entlang geleitet. Im Rahmen der Landesgartenschau 2016 wurde die markgräfliche Brücke restauriert und in die Wilhelminenaue integriert. Sie steht unter Denkmalschutz.

Die Sanierung der alten Sandsteinbrücke

Die turnusmäßige Hauptprüfung der Brücke erfolgte alle sechs Jahre. Im Jahr 2012 wurden erhebliche Mängel der Bausubstanz festgestellt. Die Schäden sind durch das Bauwerksalter, konstruktive Schwachstellen, wie fehlende Abdichtung und bauliche Mängel bei früheren Sanierungen verursacht worden.

Von August 2014 bis Juli 2015 wurde die Brücke unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte umfangreich saniert. Dabei wurde das Sandsteingewölbe erhalten und die Schäden am Natursteinmauerwerk durch fachtechnische Oberflächen- und Fugeninstandsetzung beseitigt. Die ausführende Weismainer Firma Dietz nummerierte die Sandsteine durch, damit jeder Stein nach der Sanierung seinen Platz wieder an der richtigen Stelle finden konnte. Laut Informationen des Tiefbauamtes der Stadt Bayreuth wurden geschätzte 300 bis 500 Steine abgebaut und nach der Restaurierung wieder an ihren Platz gebracht. Das entspricht einer Sandsteinfläche von 520 Quadratmetern und 720 Metern Fugen.

Die Brüstungen und „der verdrückte Flügel oberstrom links“ wurden abgetragen und neu aufgemauert. Die Flügelmauern, die sich gesenkt hatten, wurden abgebaut und neu gesetzt. Die  Fahrbahnoberfläche wurde abgetragen und das Gewölbe  komplett neu abgedichtet. Dabei wurde der vorhandene Asphaltbelag durch einen Belag mit Flossenbürger Granit ersetzt. Die Sanierungskosten betrugen 270.000,- €.

Heute hat die Brücke eine Tragkraft von mehr als zwölf Tonnen und ist Teil des Rad- und Fußgängernetzes der Wilhelminenaue.

Text: Marina Wolters und Eva Rundholz