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barocke Prachtbauten & -Strassen

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Bayreuth – Friedrichstraße 21

Treskow-Palais

Hofmaurer- und später Hofbaumeister Johann Michael Prell wurde 1721 in Weißenstadt im Fichtelgebirge geboren und gehörte mit Kollege Georg Christoph Mader, der sein Wohnhaus schräg gegenüber (Friedrichstraße Nr. 20) errichtete, zu den Bauleuten, die im Sinne von Markgraf Friedrich an vielen Gebäuden der Stadt beteiligt waren – er selber u.a. 1753/54 am Bau des Neuen Schlosses. Hier in der Friedrichstraße baute er sich 1752-1754 sein eigenes stattliches Wohnhaus als zweigeschossigen Sandsteinbau mit Mansarddach – ob nach eigenen oder nach Plänen von Joseph Saint-Pierre oder Rudolf Heinrich Richter ist unbekannt. Aber da in der Friedrichstraße jeder Riss dem Hofbauamt vorgelegt werden musste, um sich in das einheitliche Straßenbild einzufügen, ist der Einfluss auf jeden Fall gegeben. Seitlich hat der Bau 4, frontal 7 Achsen und Obergeschossfenster mit stilisierten Fensterschürzen sowie kolossale Eckpilaster mit ionischen Kapitellen. Auf dem Schlussstein über dem Portal stehen die Jahreszahl 1752 und die Initialen J. M. P. (Johann Michael Prell)

Das stattliche Eckhaus am Durchgang von der Friedrichstraße zum Geißmarkt wurde nach dem Tod von Prell 1756 an General Karl August von Treskow verkauft, der sein Wappen nachträglich über dem Eingang anbrachte und es von einem geschweiften gesprengten Giebel dekorativ umrahmen ließ. Er war Oberkommandierer der Bayreuther Garnison. Die vorzüglich gestalteten Stuckdecken im Obergeschoss hat nach Wolfgang Jahn 1759 Hofstukkateur Adam Rudolph Albini geschaffen, der u.a. auch in der Eremitage, dem Neuen Schloss und der Spitalkirche tätig war.

Text: Karla Fohrbeck
Fotos: Karla Fohrbeck, Eva Rundholz