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barocke Prachtbauten & -Strassen

Bayreuth – Kanzleistraße 6 & 14
Auf der Straßenseite mit den geraden Nummern stehen nur wenige Gebäude aus der barocken Markgrafenzeit.
Das Anwesen Kanzleistraße 6 war laut Häuserbuch der Stadt Bayreuth bis um 1605, als der markgräfliche Regierungssitz von der Plassenburg in Kulmbach ins Alte Schloss nach Bayreuth verlegt wurde, Zinslehen der Herren von Seckendorff. Beim Stadtbrand 1621 wurde es zerstört, während die Häuser auf der anderen Straßenseite unbeschädigt blieben. Das Gebäude, wie wir es heute sehen, wurde als zweigeschossiger Sandsteinquaderbau – giebelständig und mit Schopfwalm, wie es in der Fachsprache heißt – Mitte des 18. Jh. errichtet.
Die Kanzleistraße 14, zeitweise auch als Kirchplatz 8 bezeichnet, schließt als Eckhaus rechts an die gotische Stadtkirche an. Der Vorgängerbau hatte den Stadtbrand von 1605 überstanden, ist aber dem Brand von 1621 zum Opfer gefallen. Der barocke, zweigeschossige Sandsteinquaderbau mit ausgebautem Halbwalmdach zeichnet sich auf der dreistöckigen Schauseite zur Kanzleistraße durch einen „Schopfwalmgiebel mit Volutenanschwüngen“ (August Gebessler) und Fensterschürzen aus. Er wurde Mitte des 18. Jahrhunderts über einem älteren Keller neu errichtet. In Bayreuth blieb das Haus vor allem als Sitz des alteingesessenen Foto-Altkofer in Erinnerung, die später nach nebenan (Haus Nr. 12) umzogen.
Textredaktion & Fotos: Karla Fohrbeck, 2023